2013/12/31

Wie unsere Jungs das Licht der Welt erblickten.

Weil ich darum gebeten wurde, und auch für mich selbst, möchte ich gerne aufschreiben wie Levi und Henri geboren wurden. Denn um Henris Geschichte zu erzählen, muss ich eigentlich mit Levi anfangen.
Und das war so.

Levi war ursprünglich für den 10. Januar ausgerechnet. Während der gesamten Schwangerschaft habe ich mich, abgesehen von der vermutlich normalen Sorge, ob bei dem Ungeborenen alles in Ordnung ist, gut gefühlt. Ich hatte weder vorzeitgige Wehen, noch einen verkürzten Muttermund, keine Schwangerschaftsdiabetes oder was es sonst noch so an Wehwehchen gibt. Levi entwickelte sich völlig zeitgerecht, und bis auf die Nackenfaltenmessung haben wir auch keine Pränataldiagnostik in Anspruch genommen. Was für einen Unterschied hätten denn auch irgendwelche Wahrscheinlichkeitsrechnungen für uns gemacht? Genau- keinen. 
Auf das Baby haben wir uns einfach wahnsinnig gefreut, egal in welcher Form das Universum es uns schicken sollte. 
Ein paar Tage vor dem errechneten Entbindungstermin wachte ich plötzlich morgens mit einem komischen Gefühl auf und sagte zu meinem Mann: "Irgendetwas stimmt nicht mit dem Baby, lass uns mal ein CTG machen." Gesagt, getan. Wir fuhren zu meiner Gynäkologin und beim CTG stellte sich heruas, dass die Herztöne überhaupt nicht gut waren. Sie schickte uns schnell ins Krankenhaus, und weitere Untersuchungen vor Ort ergaben, dass ausserdem mein Fruchtwasser so gut wie aufgebraucht war: Levi musste schnell auf die Welt, am besten mit einem Kaiserschnitt. Man hätte auch auf der Stelle einleiten können, aber das hätte evtl zu lange gedauert. Und obwohl ich die ganze Schwangerschaft über fest an eine natürliche Geburt geglaubt hatte, erschien das mir in dem Moment als die beste Alternative - Hauptsache, dem Kind geht es gut, oder?
Den Kaiserschnitt an sich fand ich dann eher nicht so schön. Es war nicht traumatisch, aber die Op-Situation, die Tatsache, dass ich das Kind nur ganz kurz sehen konnte, bevor es zum wiegen und messen weggetragen wurde, und dass ich dann auch noch eine halbe Stunde zugenäht wurde und danach noch eine weitere halbe Stunde in einem Aufwachraum bleiben musste um meinen Kreislauf zu stabilisieren, das alles war eher suboptimal. Während der OP stellte die Ärztin dann auch noch fest, dass Levi so verkeilt in meinem Bauch war, dass die Geburt selbst beim Einleiten definitiv auf einen Kaiserschnitt hinausgelaufen wäre. Die mussten aber auch an ihm ziehen und zerren bis er endlich draussen war! Trotz Spinalanästhesie bekommt man das Ruckeln ja auch genauestens mit, zwar ohne Schmerzen, aber das reicht trotzdem! Aber: alles richtig gemacht, es war wohl die richtige Entscheidung.
Als ich dann endlich in meinem Bett in mein Zimmer gerollt wurde, sass mein armer Mann mit unserem brandneuen Baby in einer Ecke des Raumes auf einem unbequemen Hocker und traute sich nicht sich zu bewegen. Es war soviel los auf der Station, dass die Schwestern einfach keine Zeit hatten, ihm das erste Bonding auf der nackten Brust zu erklären oder ihm etwas bequemeres zum Sitzen anzubieten. Auch das war, gelinde gesagt, nicht optimal.
Dafür war Levi endlich da. Gesund und rosig und rundum perfekt. Endlich durfte ich ihn auf den Arm nehmen und bewundern. Zum Glück klappte das Stillen sofort und wir starrten für den Rest des Tages einfach verliebt unser süsses Baby an.
Meine Hebamme und meine Ärztin haben mir später erzählt, dass sie selten einen solchen Fall von Mutterinstinkt in der Praxis erleben würden.  Das eine Schwangere morgens aufwacht und einfach WEISS, ohne irgendwelche Symptome, das etwas nicht stimmt. Bei mir war es so, und das war mein, und Levis, Glück.

To be continued!
Einen guten Rutsch wünscht
Blinki


 

2013/12/24

Ein Christkind. Aber nur fast.

Ihr Lieben,
Henri ist da! Seit Donnerstag mittag ist er bei uns, und wir sind alle schwer verliebt in ihn. Zwei Wochen zu früh war der kleine Mann und wog trotzdem schon 3750 Gramm. Ich weiß gar nicht, ob irgendwen Details der Geburt interessieren? Die reiche ich sonst gerne nach. Nur soviel: es war am Ende ein Kaiserschnitt und das war auch gut so, sonst wären wir nicht alle so gesund und munter.
Henri ist perfekt auf jede Art und Weise, das Stillen klappt wieder super und gerade schlummert er gemütlich neben mir. Was für niedliche Geräusche so kleine Wesen machen hatte ich ganz vergessen! Aufgrund des Kaiserschnitts bin ich noch etwas unbeweglich und liege eingemummelt und fürstlich umsorgt mit Henri im Bett, während mein Mann Levi bespasst und den Haushalt schmeisst. Levi ist hin-und hergerissen von der Ankunft seines Bruders, und braucht jetzt viel Zeit und Liebe mit uns beiden.
Die Feiertage werden wir entsprechend ruhig verbringen. Kein Verwandten-Marathon und kein Terminstress, wir igeln uns hier zu viert ein. Heute nachmittag kommen meine Schwiegereltern mit einem Weihnachtsmenü im Gepäck bei uns vorbei, wir essen, machen eine kleine Bescherung und dann wird weiter unterm Tannenbaum ausgeruht. Und morgen das gleiche mit meinen Eltern.
Ich wünsche euch wunderschöne Weihnachten!
Love, Blinki

2013/12/18

Levi sagt..

Beim Frühstück. Levi spricht mit dem Toast.
"Hallo Levi!" 
"Hallo Butter!"
"Mah" (Schmatz). 
Küsst den Toast.

Das ist Liebe!

2013/12/14

Momente...

...in denen man den Ordnungssinn des Kindes doch mal verflucht: wenn es einem Papas Nackenrolle, die man sich zum Lesen ausgeliehen hatte, mit einem lauten "NEIN! NEIN - PAPA!" kurzerhand unter dem Kopf weg zieht, um sie mit den Worten "DA! PAPA!" schnell dem Ehemann auf den Schoß zu legen. Alle Beschwichtigungsversuche seinerseits blieben erfolglos: das ist seine Nackenrolle, und Mama hat damit nichts zu schaffen. 
"NEIN! NEIN! NEIN!"

2013/12/11

Ach, Vicky

Wie ihr wisst, besteht Levi seit einiger Zeit darauf, statt klassischer Schlaflieder Weihnachtslieder vorgesungen zu bekommen (siehe hier). Absoluter Favorit ist immer noch "Süsser die Glocken nie klingen", aka DIE-DOH (Ding-Dong). Das hat mittlerweile derartige Ausmasse angenommen, dass Levi schon morgens mit halbgeschlossenen Augen "DIE-DOH! DIE-DOH! DIE-DOH!" ruft, und ich dann im Halbschlaf das Lied vor mich hin murmele. Summen geht nicht. ER BRAUCHT NÄMLICH UNBEDINGT DEN TEXT! Selbstredend kann ich das Lied schon seit Mitte Oktober nicht mehr hören, und nachdem ich es gestern Abend in einer Dauerschleife gefühlte 83 Mal gesungen habe, bis Levi endlich einschlief (jeder Schummelversuch mit "Oh Tannenbaum" oder ähnlichem wurde mit lauten "NEIN! NEIN! DIE-DOH!" - Rufen direkt abgebügelt), war ich heute morgen nicht nur heiser, sondern konnte einfach nicht mehr. Also hat die Rabenmutter schnell auf Youtube gesucht, um das Kind zu besänftigen. Was ich fand, war unter anderem eine unfassbare Version, in der Vicky Leandros vor einer goldenen Kulisse in einem hautengen, schwarzen Kleid, begleitet von diversen Musikern in einer Carmen-Nebel-mässigen Abendshow "Süsser die Glocken nie klingen" ergriffen ins Mikrofon haucht. Ich war sprachlos, Levi begeistert. Wir haben das Video so oft hintereinander gesehen, bis der Akku meines Laptops endlich leer war. Vicky! Die Harfen! Der künstliche Nebel! Levi hat vor Begeisterung abwechselnd in die Hände geklatscht und verträumt Luftgitarre gespielt. Was soll ich sagen? Er ist verliebt. Meine Hoffnung: ihm fällt heute Abend auf wie unglaublich schlecht und unglamourös ich dagegen singe,und entscheidet sich für ein neues Lied. Ich habe doch noch soviel in petto!




2013/12/02

life lately

Laterne gebastelt

neues Kinderbett gekauft

Quatsch gemacht

 Adventskalender gebastelt

Weihnachtsdeko rausgekramt

erschrocken, schon in der 37. SSW zu sein!

2013/11/26

22 Monate, Teil 2

Lieber Levi,
weisst du, was fast das schönste am Mutter-sein ist? Dass ich mit einem Pusten oder einem Küsschen das meiste wieder gut machen kann. Für dich habe ich einfach Superkräfte, und das ist ein tolles Gefühl.
Wenn du dir irgendwo weh tust, kommst du auf dem schnellsten Weg zu mir gerannt, rufst weinend "Mama, aua!" und zeigst anklagend auf die Tischkante oder was auch immer der Übeltäter war. Dann frage ich, wo ich pusten soll und du zeigst mir mit zitternder Lippe die Stelle. "DA!" Kaum habe ich ordentlich gepustet, scheint der Schmerz wie weggewischt und du rennst wieder strahlend los-bereit zu neuen Schandtaten.
Dein Vater und ich finden es unglaublich faszinierend, was du dir in deinem kleinen Köpfchen schon alles merken und abspeichern kannst, was für Kleinigkeiten dich beschäftigen und faszinieren. Letzte Woche im Café hat der Hund meiner Hebamme einmal kurz an deiner Hand geschnuppert. Du fandest das eher semi-gut bis dein Papa anmerkte, dass der Hund dir da ein Küsschen gegeben hat. Seitdem ist kein Tag vergangen, an dem du nicht auf deine Hand gezeigt und "Wauwau, mah!" gemacht hast. Wir hatten diesen Vorfall paraktisch sofort vergessen, aber für dich war das ein einschneidendes Erlebnis. Vielleicht erwähnst du die Begegnung noch in deinen Memoiren! Justin Bieber hat seine ersten auch schon mit 17 herausgebracht. Daran kannst du dich ja orientieren, wenn noch mehr solcher Hammer-Ereignisse auf dich warten! Und davon gehe ich aus. Vielleicht könntest du bei der Gelegenheit auch noch ein ganzes Kapitel deiner aussergewöhnlich gutaussehenden, charmanten, erfolgreichen und niemals die Contenance verlierenden Mutter widmen? No pressure!
Zurück zu dir. Ordnung ist das halbe Leben, und auf Ordnung legst du Wert. Nicht im klassischen Sinne, beispielsweise ein aufgeräumntes Zimmer betreffend, hier bestehst du eher auf dem Prinzip: erst wenn alles, aber auch restlos alles Spielzeug auf dem Boden liegt, kann man sich erst richtig entfalten. Nein, Ordnung heisst für dich zum Beispiel, dass Mama immer auf einem bestimmten Stuhl am Esstisch sitzen soll, Papa ebenso. Tauschen geht nicht, unmöglich! Das gleiche gilt für das Bett. Als dein Vater dich kürzlich in den Schlaf singen wollte und sich unvorsichtigerweise auf meine Bettseite gelegt hat, hast du ihn vehement darauf hingewiesen wer da eigentlich hingehört. "Mama! Da! Mama!" Zum Glück hatte er ein Einsehen und hat sich auf die richtige Seite getrollt.
Überhaupt, das Schlafen. Du schläfst immer noch wie ein Stein, und Mittags auch gerne in deinem eigenen Bett im Kinderzimmer. Abends findest du diese Option allerdings nur mässig bis überhaupt nicht sinnvoll. Und dein Vater und ich haben uns endlich dazu durchgerungen, vollends dazu zu stehen: wir sind und bleiben co-sleeper, und das ist auch gut so! Why change a winning team? Wir finden es einfach gemütlich und praktisch, und du sowieso. In letzter Zeit hast du ab und zu Albträume oder immer noch den ominösen Nachtschreck, und wenn ich mir dann vorstelle jedesmal aufzustehen und ins Kinderzimmer zu rennen um dich zu beruhigen....so reicht es, wenn ich dir im Halbschlaf meine Hand reiche oder etwas leises murmele. Da haben wir alle was davon! Durch die Schwangerschaft bekomme ich gefühlt sowieso schon viel zuwenig Schlaf, den muss ich mir ja nicht noch mehr verkürzen. 
Also ist weiterhin Familienbett angesagt, und für deinen kleinen Bruder stellen wir wieder das praktische Beistellbett auf. Das hast du dir von meinem Arm aus auch immer interessiert angeguckt und dann gemütlich darauf weiter geschlafen. Aber der Kleine, der wird es lieben-ganz bestimmt!  
Du bist und bleibst ein kleiner Sonnenschein, für uns ist es wirklich ein Privileg, dir beim leben und wachsen zuzuschauen. Tanzend, singend, spielend, lachend und Blödsinn machend verbringst du deine Tage. Und langsam fängst du auch an, deine Eltern und deine Umwelt zu testen. Was darf ich? Was nicht? Wie lange dauert es bis Mama "nein" sagt? Wie nah kann ich mich an die Steckdose herantasten? Da? Da? Da? Aha, an der Stelle sagt Mama nein. Meint sie das ernst, oder könnte ich noch ein Stückchen....nein, mist, sie meint das ernst.
Das erfordert viel Geduld und starke Nerven von deinen Eltern. Wir geben uns alle Mühe! Konsequenz ist uns aber bei aller Liebe und Toleranz wichtig. Nein heißt nein, und dabei bleibt es. Das macht uns manchmal auch keinen Spass! Ich verstehe es wirklich am allerbesten und vollkommen, dass man noch einen dritten Keks, mit dem Smartphone spielen oder alleine über die Strasse laufen möchte, aber manches geht in deinem Alter einfach noch nicht. Und man kann auch nicht immer alles haben was man möchte.
Du lernst also auch gerade, dass deine Welt Grenzen hat. Grenzen, die wir uns nicht ausdenken um dich zu ärgern (obwohl du davon hin und wieder garantiert überzeugt bist), sondern um dich zu beschützen und dir Sicherheit zu geben, denn dazu sind Eltern auch da.
Ansonsten möchten wir unbedingt, dass du dich frei entfaltest. Entdecke, bestaune und begreife die Natur und unsere Welt. Wir sind dabei, bei jedem Schritt. Wir feuern dich an und halten deine Hand wenn du das brauchst. Wir lassen dich los, wenn du dich traust. Und wenn du mal stolperst, dann puste ich.
Love, Mama


22 Monate, Teil 1

Lieber Levi,
ich muss mich ein bisschen beeilen, denn am 05.12. wirst du ja schon 23 Monate, und vier Wochen später unglaubliche zwei Jahre alt! Wohin ist die Zeit nur verschwunden? Aller Wahrscheinlichkeit nach bist du an deinem zweiten Geburtstag schon ein grosser Bruder. Ein grosser Bruder, wie toll ist das denn? Ab morgen bin ich in der 36. Schwangerschaftswoche und sehe schon aus wie ein Walfisch auf Beinen. Seit du gesehen hast, wie die Hebamme mit ihrem kleinen Walkman die Herztöne deines Bruders kontrolliert, kommst du regelmässig eifrig mit deinem Spielzeugstethoskop angerannt, ziehst mir den Pulli hoch und lauscht angestrengt ob alles gut ist. Dann streichelst du die Kugel, sagst "Baby, ei, ei" und schmatzt manchmal sogar noch ein Küsschen hinterher. Natürlich wissen wir nicht, in wieweit du schon begreifst, was in meinem Bauch passiert,aber diese kleinen Gesten sind trotzdem mehr als entzückend.
Morgens weckst du uns mit einem lässigen "Hallo, na?" und drückst erst mir und dann deinem Vater deine kleine Nase in die Wange und gibst ein Küsschen. "Mah! (Schmatz)" . Wer könnte da böse über das geweckt werden sein? Zumal es meistens nicht vor acht Uhr ist...
Lange habe ich überlegt, wie du zu der entspannten Redewendung "Hallo, na?" gekommen bist, mit der du immer wieder aufs Neue unsere Freunde, Familie und sogar Fremde in Restaurants und Geschäften begeisterst. Da kommt ein Dreikäsehoch in unser Stammcafé geschlendert, sagt "Hallo, na?" und stellt sich wie selbstverständlich vor den Tresen um sich einen Keks auszusuchen. Damit kriegst du jeden rum!
Irgendwann ging mir ein Licht auf: eine Freundin rief mich auf dem Handy an und ich begrüßte sie locker mit: rate mal. Da fühlt man sich ja sowas von ertappt! Ebenso wenn du auf die Steckdose zeigst, den Zeigefinger schüttelst und streng: "Nein, nein, nein!" sagst, oder wenn du bei einer der vielen (erfolglosen) Hausbesichtigungen der letzten Zeit auf dem Arm deines Vaters einen neuen Raum betrittst und übertrieben laut "Oooh" und "aaah" rufst.
Heimlich schämen wir uns und lachen zugleich darüber.
Überhaupt, das Sprechen. Von ganzen Sätzen kann nicht die Rede sein, aber du versuchst es unermüdlich. Den ganzen Tag wird gebrabbelt, gesungen und gerufen. Gestern hast du eine Postkarte verkehrt herum gehalten und mir mit ernster Miene daraus vorgelesen. Leider habe ich kein Wort verstanden, aber deinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, waren es mindestens die Börsennachrichten. Besonders herrlich finden wir deine eigenen Wortkreationen. "Lodelodela (Schokolade)" ist ja schon älter, und mittlerweile müssen dein Vater und ich aufpassen, dass wir das nicht einfach in unseren Sprachgebrauch übernehmen und im Café eine Tasse Lodela mit Sahne bestellen. Neu hinzugekommen sind "Bika" und "Buckebuckee". Buckebuckee ist das grosse Buch der ersten Bilder und Wörter. Wir dachten zuerst, Buckebuckee wäre der Oberbegriff für Buch, aber nein, es ist nur dieses eine, ganz bestimmte Buch. Schon morgens ist Buckebuckee nach "Hallo, na?" eins deiner ersten Wörter, und sobald wir dich aus dem Schlafsck befreit haben, rennst du los in dein Kinderzimmer und kommst schnaufend damit zurück. Die Seite mit den Musikinstrumenten ist dir die allerliebste. Wie macht der Kontrabass? Das Waldhorn? Das Akkordeon? Kein Problem! Besonders schön ist das, wenn du Buckebuckee Gästen vertrauensvoll auf den Schoss legst, dich schnell daneben aufs Sofa wirfst, die Musikseite aufschlägst und zu jedem Instrument das passende Geräusch verlangst. Damit hast du sogar meinen alten Kumpel aus Hamburg, der "kinderlieb" nicht ganz oben in seinem Lebenslauf stehen hat, völlig aus der Reserve gelockt. Ich bin mir sicher, dass er als geläuterter Mann zurück an die Elbe gefahren ist und jetzt ernsthaft über Fortpflanzung nachdenkt. Vielleicht auch nicht.
Bika hingegen ist ein kleines Klavier, bestehend aus drei unterschiedlich farbigen Tasten, bei denen jedesmal ein Katzenkopf nach oben springt wenn man eine davon drückt. Bika kann nur eine Melodie, egal an welcher Kombination man sich versucht, und war der bestangelegteste Euro auf einem Berliner Flohmarkt aller Zeiten. Deine tollen Holzmusikinstrumente? Langweilig! Bika iat der Oberhit! Manchmal erhellt sich dein Gesicht schlagartig wenn dir Bika in den Sinn kommt, es entfährt dir ein verzücktes "Bika, Bika!!!", und das Konzert beginnt wenige Sekunden später. Bika wurde schon auf alle möglichen Arten und Weisen verdroschen. Als Gitarre, als Schlagzeug, und es wurde sogar mal versucht mit dem Mund zu spielen. Ein Universalinstrument, einfach toll. Unsere Freundin F. nannte dich beistert einen Klangkünstler, nachdem du ihr noch im Flur, ohne dass sie auch nur die Jacke ausziehen konnte, ein Konzert auf Bika, der Trommel und dem Xylophon gespielt hast. Dramatisch warfst du dabei die Arme nach oben und sangst auch noch ein Lied dazu. 
Da bleibt natürlich kein Auge trocken!
Morgen mehr!
Love, Mama

 

2013/11/10

Levi sagt...

Die Mutter niest und putzt sich die Nase.
Levi: TÖRÖÖÖÖ!

Auf dem Wickeltisch.
Der Vater öffnet eine volle Windel.
Levi (freudestrahlend): TADAAAAA!

2013/11/06

Jorge

Levi hat einen neuen besten Freund. Er heißt Jorge (ausgesprochen: choche oder chocha). Und nein, es ist nicht Jorge Gonzales, Heid Klums Topmodeltrainer. Leider. Jorge ist Levis kleiner, roter Hocker. Mit Jorge kommt er überall heran, besonders an Stellen, an die er gar nicht soll. Wenn ich zum Beispiel am Herd stehe und in den Töpfen herumrühre, steht normalerweise ein kleiner, ungeduldiger Mensch neben mir und ruft: "Arm! Arm!" und schimpft und meckert wie verrückt wenn man sagt, dass das gerade gar keine gute Idee ist, da die Herdplatte heiß ist und kleine Patschehände da sowieso nichts zu suchen haben.
Neuerdings aber meckert er nur kurz, denkt dann angestrengt nach, und die Lösung lässt seine Augen blitzen."Jorge!", hört man ihn begeistert murmeln, und schon dackelt das Kind eiftrig los, um seinen kleinen, roten Hocker vom Kinderzimmer in die Küche an den Herd zu schieben. Die Mutter bugsiert die beiden dann ein bisschen zur Seite an die Arbeitsplatte, und stellt ein paar Töpfe und Schüsseln zum hantieren zur Verfügung. 
Laune und Mittagessen von allen gerettet! 
Jorge ist auch zur Stelle wenn man Zähne putzen, den Wasserhahn im Bad auf-und zudrehen, im Wohnzimmer auf die Fensterbank klettern oder im Arbeitszimmer an die Silvia Plath- Biografie (gute Wahl!) im großen Bücherregal gelangen möchte.
Auf Jorge ist Verlass, er unterstützt Levi verlässlich bei jedem Blödsinn den dieser sich ausdenkt. Ein guter Freund eben.
Himmel!



2013/10/29

schlafen

Ich hatte in einem früheren Post ja schonmal erzählt, dass Levi sein eigenes Tempo bei allem hat und wir ihm auch immer gerne soviel Zeit lassen wie er braucht. Im selben Zuge kündigte ich großspurig an, ihn endlich langsam in sein eigenes Zimmer umzubetten (nachzulesen hier), denn bei uns ist bis jetzt co-sleeping angesagt, und mein Mann und ich sind grosse Fans und Verfechter desselben.
Aber mit dem neuen Baby im Anmarsch hatten wir uns in den Kopf gesetzt, den Kleinen in naher Zukunft an sein eigenes Bett zu gewöhnen. Wie das jedoch so ist, fanden wir die verschiedensten Ausreden um es vor uns herzuschieben.'Er schläft gerade so schön durch' und 'Ach, es ist aber auch so gemütlich' waren noch die plausibelsten. 'Er ist noch nicht so weit' (aka: wir sind noch nicht soweit), war schon etwas gewagter. Denn in Wirklichkeit waren wir natürlich einfach zu faul,unseren heiligen Nachtschlaf eventuell für einige Zeit zu opfern, um ihn umzugewöhnen. Ausserdem schlief er ja tatsächlich bestens seine zwölf Stunden durch, und es ist und bleibt einfach total gemütlich.
Tja, heute Mittag allerdings legte Levi sich in sein Kinderbett im Kinderzimmer, verlangte nach Dada, Elmo und einem Schnuller, und deutete auf den Rollladen, den ich doch bitte herunter lassen möge. Und dann schlief er nach exakt fünf Minuten singen (meinerseits) ein. Und da liegt er jetzt. Und schläft und schläft.
Wie gesagt, er hat einfach sein eigenes Tempo, und damit fahren wir alle, und ohne Stress, ziemlich gut.
Love, Blinki

2013/10/27

Îhr dürft neidisch sein...

...denn das Kind hat heute bis zehn Uhr (alter) Zeit durchgeschlafen. Bis zehn! Uhr!
Zur Feier des Tages habe ich meinen Männern deshalb zum Frühstück ein paar ordentliche, amerikanische Pancakes mit Ahornsirup serviert.
Yummy!
Einen schönen Sonntag wünscht:
Blinki

2013/10/24

Spielgruppe Part II

Also, mit der Spielgruppe ist das so eine Sache. Levi ist jetzt 21 Monate alt, und in dem Alter sind fast alle seiner Babyfreunde schon in der Kita. Wie ich in einem früheren Post (nachzulesen hier) schon beschrieben habe, haben wir uns bewusst dagegen entschieden. Um Ihm später den Übergang in den Kindergarten leichter zu machen, haben wir ihn in einer Spielgruppe angemeldet, welche zweimal die Woche vormittags von neun bis zwölf Uhr geht. So weit so gut. Der Raum ist freundlich, die Erzieherinnen toll (meine Favoritin hat sogar eine Montessori - Ausbildung), und Levi spielt, solange ich in der Ecke sitze und mich nicht in Richtung Tür bewege, lustig vor sich hin. Es wird gemeinsam gefrühstückt, geknetet, gebastelt, und getobt.
Das wäre alles wunderbar, WENN da nicht die anderen Mütter wären. Zu anderen Eltern habe ich ja sowieso ein gespaltenes Verhältnis. Mich nerven die Vergleiche ("Was? Dein Kind kann noch nicht krabbeln/ laufen/ Mandarin-Chinesisch/ Klarinette spielen?") und das gegenseitige beurteilen und verurteilen. Vor allem aber nervt mich dieser Dogmatismus zu manchen Themen, in denen sich einige Muttis auch in Internetforen gerne gegenseitig zerfleischen.
Aber zurück zur Spielgruppe. Ein grosses Thema ist dort gerade selbstverständlich die Eingewöhnungszeit und die Frage, wie man diese am besten handhabt. In unserer Mausgruppe gibt es vier Kategorien Mütter (und Kinder), die diese Phase ganz unterschiedlich angehen:

1. Mutter liefert das Kind schon seit dem zweiten Treffen morgens ab, verabschiedet sich und kommt um zwölf wieder. Ein paar Kinder stecken das gut weg und sind gut zufrieden.
2. Mutter liefert das Kind ab und geht, oder bleibt bis nach dem Frühstück und geht. Kind weint zwei Stunden durch.
3. Mutter sitzt noch mit in der Spielgruppe und beschwert sich bei den anderen Müttern, dass das viel zu langsam geht und sie endlich in Ruhe einen Kaffee trinken gehen möchte. Mutter hat die Nase voll und geht mit den anderen eine Stunde Kaffee trinken. Kinder weinen herzzerreissend und sitzen der Rest der Zeit schmollend auf dem Schoss der Mutter. Mütter unterhalten sich weiter und ärgern sich darüber wie unselbstständig die Kinder sind.
4. Mutter sitzt ruhig in einer Ecke und beobachtet ihr Kind beim spielen. Kind kontrolliert durch  Seitenblicke, ob die Mutter noch da ist und spielt weiter. Mutter bewegt sich nicht.


Jetzt ratet mal, welcher Typ ich bin? Richtig. Nummer vier. Seit ich mich geweigert habe, auch nur kurz raus zu gehen, finden die Mütter Nr.3 mich blöd
("der beruhigt sich schon, los, der muss sich nur ausmeckern"), und dass es ausserdem doof und ungerecht ist, wenn eine einzelne Mutti noch im Raum sitzt, weil das die anderen Kinder daran erinnert, dass die eigene nicht mehr verfügbar ist.
Kann ja sein. Aber soll ich Levi deshalb unnötig Verlustängste entwickeln lassen? Ich finde nämlich, die Eingewöhnung läuft so ganz optimal: er wird jedesmal sicherer, prüft seltener wo ich bin, und orientiert sich immer mehr an unserer lieben, geduldigen Montessori-Oma. In den nächsten Wochen werde ich irgendwann erstmal für zehn Minuten rausgehen, dann für zwanzig und das dann langsam und kontinuierlich steigern, bis er mich quasi aus der Tür schiebt um mich loszuwerden. Langfristig halte ich das für geschickter als die Hau-Ruck-Methode, bei der die Kinder nur lernen: zwei Stunden weinen nützt auch nix, die Mama kommt erstmal nicht wieder. Und dann wundert sich eine Mutter der Kategorie 2, dass das Kind sich unterm Bett versteckt, wenn es beim Frühstück heisst: gleich gehts wieder ab in die Mausgruppe!
Zum Glück habe ich die volle Unterstützung der Erzieherinnen. Unsere Montessori-Oma ist sowieso total begeistert von Levi ("ein Original, ein Individualist, was für ein feiner Kerl!")und wunderte sich schon offen über die anderen Mütter: so eine unterschiedliche Truppe hätte sie noch nie gehabt. Als ich verschämt anmerkte, dass diese es vermutlich nicht so toll findet, wenn ich die Gruppendynamik sprenge, in dem ich mich dem schreien-lassen und einfach rausgehen verweigere, sagte sie bestimmt: "Die sollen mal was sagen, denen erzähle ich aber was! Lass dir dein Kind nicht kaputt machen!" Seitdem bin ich entspannter und ziehe die Eingewöhnung weiter so durch wie bisher.
Wie seht ihr das? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Love, Blinki

 

Levi sagt:

"MAMAAAAA! MAAAAAMAAAAAA!"
-Mama: "JAHAAA?"
-Levi(lächelnd): "Na?"

Momente..

in denen man mal wieder zwischen Kopfschütteln und Schmunzeln hin- und herschwankt: wenn das Kind beim Frühstück unter lautem Protest darauf besteht, sein Müsli OHNE Milch zu essen. Knirsch....

2013/10/15

Spielgruppe

Mensch, zu Levis Spielgruppe habe ich ne Menge zu erzählen. Schaffe ich aber heute einfach nicht, ich bin zu müde. Stichwort: Backenzähne. Und zwar nicht meine, ich habe sie alle schon. Mache ich aber ganz bald, versprochen! Nur eins vorneweg: andere Eltern, andere Sitten. Und ich bin schon wieder die Hippie-Glucke. Tschakka!

2013/09/23

Lalelu

Wie ihr wisst, singe ich Levi beim Zubettgehen immer Schlaflieder vor. "Der Mond ist aufgegangen", "Weisst du, wieviel Sternlein stehen" und "Lalelu" wurden immer gerne genommen, und der Kleine schlief selig dazu sein. 
Seit kurzem allerdings hat er andere Vorlieben entwickelt, und wenn ich jetzt mit dem Mond loslege, nimmt er den Schnuller aus dem Mund, schüttelt ernst den Kopf und macht "Mm-Mm". Was soviel heisst wie "Laaangweilig, nächstes bitte!" Denn gar nicht singen findet er auch blöd. Dann tippt er an meine Lippen und sagt "Mama, lala!" Also probiere ich es weiter. "Weisst du, wieviel....". Ein strenger Blick und ein weiteres, energisches Kopfschütteln folgen. Hm. Die Klassiker sind also out. Nach vielen Angeboten meinerseits und ebenso vielen Kopfschüttlern seinerseits sind wir im Moment bei Weihnachtsliedern angekommen. Bei "Oh, du fröhliche" heisst es zwar immer noch "Mm-Mm",aber zu "Last christmas" von Wham steckt das Kind den Schnuller wieder gemütlich in den Mund, und schon bei "Süsser die Glocken nie klingen" entspannt sich der kleine Körper und er nickert langsam weg- sichtlich erleichtert, dass die Mama endlich das richtige Lied gefunden hat. Die hat aber auch lange gebraucht!

2013/09/19

Wieder zu Hause

Wir sind wieder da! Die Auszeit tat wirklich gut, die Seeluft und die vielen Unternehmungen mit Levi waren einfach nur schön und entspannend.
Was ich nicht vermissen werde: unsere penetrante 'Misery'-mässige Ferienwohnungs-Vermieterin, die sich gerne mal die Nase an unserem Wohnzimmerfenster plattdrückte, oder mich mit Sorgen wie: "Frau Blinki, können Sie mal schnell in Ihrem Schlafzimmer nach der Gardine schauen?-Die hängt so komisch..." überrumpelte.- Stimmt, tat sie! Frecherweise hatte sich der Vorhang mit dem Fenstergriff vertüddelt. Unmöglich-wie das aussah!
Ausserdem werde ich auch nicht den aktuen Ausbruch meiner Hausstaub-Allergie vermissen. Nachdem ich in den letzten Jahren schon dachte, diese Allergie hätte sich einfach aus dem Staub (haha, Wahnsinns Gag!) gemacht, wurde ich im Urlaub eines besseren belehrt: die 70er jahre Vorhänge und der schwere Teppich im Wohnzimmer liessen mich und meine Nase ganz schön leiden. 
Jetzt weiss ich auf jeden Fall unseren Dielenboden und das Kunstfaser-Bettzeug noch mehr zu schätzen. 
Vermissen werde ich: das Meer, die Ruhe, die Tiere, die dicken, triefenden Waffeln mit Kirschen und Sahne und das Gefühl, sich einfach durch den Tag treiben zu lassen. 
Selbst die Regentage waren irgendwie gemütlich,und während der Sturm ums Haus peitschte, Regen in Sturzbächen vom Himmel kam und mir schon ein bisschen mulmig wurde, lachte ein Einheimischer nur trocken: "Ach, das bisschen Nieseln, das ist doch noch gar nix!"

Heute hatte Levi dann seinen ersten Tag in der Spielgruppe. Hier werden zehn Kinder von zwei Diplom-Pädagoginnen zweimal die Woche morgens von 9-12 Uhr betreut. Natürlich sind am Anfang noch alle Mütter dabei, aber ich hatte das Gefühl, ich hätte auch schon mal eine halbe Stunde um den Block gehen können. Levi war ganz vertieft in sein Spiel, hat sich mit einer der beiden (sehr netten) Erzieherinnen schon mal ein Buch angesehen, und wild geknetet. Er ist nur ganz manchmal zu mir gekommen, um mir etwas besonders tolles ("Ball- OOOOOOH!") zu zeigen. Ich habe mich gefreut, als eine der beiden Pädagoginnen mir sagte, dass Levi einen sehr zufriedenen und sicheren Eindruck auf sie macht, aber ich schiene ja auch ein entspannter Typ zu sein, und das würde sich natürlich direkt übertragen. Sowas hört man auch mal gerne, besonders wenn die eigene Mutter einem oft suggeriert, man würde sein Kind durch zuviel Zuwendung und Nähe verwöhnen.
Einen schönen Abend wünscht
Blinki

2013/09/13

Woche 3




 






Hier ein paar Eindrücke unserer dritten Woche auf der Insel. Heute morgen hat Levi beim Spaziergang ein Eis ausgeschlagen, um später lieber einen ordentlichen Teller Reis mit Gemüse zu Mittag essen. Und dann, gegen Abend musste ich die Waffel mit Sahne und Kirschen fast alleine verdrücken, weil der Herr lieber auf sein Käsebrot zum Abendessen warten wollte. Muss ich mir Sorgen machen?
Ansonsten waren wir in den letzten Tagen im Puppentheater, haben auf der Strandpromenade zu den Klängen einer Flippers-artigen Kurband den Ententanz gemacht (Schamgefühl, Haaaaallo- wo bist du?), bei der Streichelstunde der Tierranch ein Hängebauchschwein anfassen dürfen, und bei dem schönen Wetter stundenlang im Strandkorb abgehangen. Denn hier ganz oben im Norden ist es immer noch sonnig und warm während es im Rest des Landes regnet. Verrückt! Ab morgen soll es allerdings schlechter werden, aber da fällt uns schon was ein! Souveniers wollen ja auch noch gekauft werden...

2013/09/09

Momente...

...in denen man einfach herzlich mitlachen muss: wenn das Kind einem beim zu Bett gehen mitten im Schlaflied die Wange kitzelt und "dadeladela" flüstert. Was soll ich sagen, wir haben uns am Ende gekugelt. Von Schlaf erstmal keine Spur. Dadeladela!

Wörter

Seit zwei Wochen fängt Levi immer eifriger an uns Wörter nachzuplappern, oder sie zumindest zu imitieren. So bekommt er das Wort "Oma" einfach nicht richtig raus, ruft aber mit Begeisterung: "Amu, Amu!".
Zeit, seine ersten Worte mal festzuhalten-nicht auszudenken,ich würde die vergessen! 
Es klingt aber auch einfach zu niedlich wie er spricht.
In order of apperance:

1. Mama (Dauerschleife)
2. Bapa (Papa)
3. Wahwah (Schnuller)
4. Daggi (Buggy)
5. Butta (Butter)
6. BrummBrumm (Auto, Motorrad, Flugzeug)
7. diverse Tiergeräusche (Esel, Kuh, Pferd, Katze, Hund, Alpaka,     Schaf, Ziege, Vogel)
8. darunter der neue Favorit: Quack, Quack (Ente)
9. ladoladola (Schokolade)
10.BAGGA!
11. Pipi
12. A-a
13. Beebi (zeigt auf meinen Bauch)
14. und der Evergreen: Daaaaa!

Das ist noch nicht so viel und von Zweiwortsätzen noch keine Spur, aber es läuft! Irgendwann wird der Knoten platzen und das Kind uns mit einer äusserst gewählten Ausdrucksweise überraschen. Oder so.
Als mich kürzlich ein Bekannter, selbst Vater eines vierjährigen Plappermauls, fragte ob er schon spricht, antwortete ich wahrheitsgemäss mit "Nein. Ausser Mama und Papa noch nicht viel."
Daraufhin er: "SEI FROH!!!"

Übrigens gefällt es uns hier so gut, dass wir einfach noch ein Weilchen bleiben. Um genau zu sein, so lange bis mein Mann mit seinem Projekt hier fertig ist.
Und zu Hause wartet dann eine ganz neue, tolle Sache auf Levi: zweimal die Woche morgens Spielgruppe von neun bis zwölf. Ich bin gespannt!
Love, Blinki

2013/08/30

Tag 5-7


Die Tage dümpeln so vor sich hin. Levi liebt den Strand und das Wasser. Er sammelt Steine und steckt sie sich stolz in die Hosentaschen, matscht mit Wasser und Sand herum und fragt zwischendurch immer mal wieder: "ladoladola? ladoladola?", was für Kenner heisst: könnte ich bitte noch ein Stück Schokobrötchen haben?"
Als es sich gestern nachmittag am Himmel ein wenig zuzog, sind wir zur Streichelstunde der örtlichen Tierrettung gefahren: Levi hat todesmutig Ziegen mit Stroh und Salat gefüttert (Arme ausgestreckt, Mund sperrangelweit offen, blitzende Augen) und sich heimlich auch einen der Kraftfutter-Pellets gegönnt. Das habe ich aber erst bemerkt, als der Snack halbverdaut wieder ausgespuckt wurde. Nun ja.
Er hat Hängebauchschweine gestreichelt und versucht, einem Huhn seinen Schnuller anzubieten: Tiere sind bei ihm einfach immer ein Hit. 
Heute waren wir zu Besuch auf einem Erlebnis-Bauernhof: wir haben Trecker aller Formen und Grössen bewundert, Schafe, Kühe, Kaninchen und Pferde gesehen und stundenlang auf dem riesigen Spielplatz mit Trampolin, Babyrutsche und Sandkasten zugebracht. Levi war so beschäftigt, dass ich mein Stück selbstgebackenen (von der Hofherrin, nicht mir- ich bitte euch, wir sind im Urlaub) Kuchen unbehelligt von "ladoladola?" geniessen konnte. Wann war das denn das letzte Mal der Fall? Ich erinnere mich nicht!
Wir geniessen jeden tag in vollen Zügen, hier gibt es soviel zu unternehmen und zu sehen! Manchmal, ganz manchmal packt mich das schlechte Gewissen weil mein Mann nicht dabei sein kann, sondern ein paar Kilometer entfernt von uns arbeiten muss. Aber hey-was soll ich machen? Er gönnt es uns ja und freut sich, dass wir uns immerhin morgens und abends sehen können. 
Und natürlich LIEBT er es, wenn Levi ihn um sieben Uhr morgens, nach einem langen Nachtdreh und nur drei Stunden Schlaf, in die Wange kneift, erwartungsvoll sagt: "PAPA!PAPA!!" und ihm einen gestern gefundenen Stein unter die Nase hält.
Natürlich bin ich dann eine gute Ehefrau und schnappe mir das Kind für einen Spaziergang, damit der Papa ausschlafen kann. 
Sonst schmeisst er uns am Ende noch raus!
Love, Blinki





2013/08/27

Tag 4

Muscheln gesucht. Löcher gegraben. Im Strandkorb abgehangen. Mit Windel und Body ins Meer gesetzt. Mama ausgelacht, weil sie keine Ersatzkleidung mithatte (Anfängerin!).Eis mit Schokostreuseln gegessen. Papa am Drehort besucht.
Nach dem Abendessen umgehend in einen komatösen Schlaf gefallen.
Life is good!


2013/08/26

Schöne Grüße!

auf der Fähre dem Sonnenuntergang entgegen

Ferienwohnung direkt am Strand? Check.
Sonne? Check.
Am ersten Abend einen leckeren Kapitänsteller gegessen? Check.
Zufriedenes, entspannte Kind? Check.

Es läuft! Eine schöne Woche Euch!
Love, Blinki

2013/08/23

Reif für die Insel

Liebe Leute, 
morgen geht es in den Urlaub- ich freu mich so! Levis Papa ist beruflich auf der Insel Föhr zugange, und da er netterweise in einer Ferienwohnung direkt am Meer einquartiert wurde, reisen der Kleine und ich ihm für zwei Wochen hinterher. Wir freuen uns auf das Meer, die Robbenaufzuchtsstation, Kutschfahrten am Strand und natürlich am allermeisten auf den besten Papa der Welt. 
Ich halte Euch auf dem laufenden. Winke, winke!

kommt natürlich auch mit: der Schneebesen, ohne den geht nämlich gerade nichts mehr
Love, Blinki

2013/08/18

Flohmarkt, we love you

...wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.



Dinge, die die Mutter auf dem Flohmarkt aussucht


Dinge, die das Kind sich selbst aussucht



Die Waschmaschine ist ein grosser Hit. Ob sich meine Hoffnung, dass die große Waschmachine demnächst von kleinen Patschehänden, die eine Fernbedienung und zwei Bauklötze hineinlegen oder einfach das Programm mitten im Waschgang umstellen, verschont bleibt, wird die Zukunft zeigen. 
Levi hat den Flohmarkt jedenfalls triumphierenden Blickes, die Waschmaschine fest auf seinem Schoss umklammert, verlassen. Zuhause wandert sie im Moment von Zimmer zu Zimmer, je nachdem wo er gerade damit beschäftigt ist Chaos anzurichten. Sogar im Elternbett wurde sie schon gesichtet, die Eltern hat es jedoch nicht gestört, wurde ihnen dadurch doch morgens noch ein paar Minuten mehr Zeit zum dösen vergönnt.

2013/08/14

Immer schön langsam

Levi hat sein eigenes Tempo, und das ist auch gut so. Wir haben uns zum Glück nie von Aussagen wie "er müsste jetzt schon dieses oder jenes, aber AUF JEDEN FALL das hier können oder machen" beinflussen lassen, sondern einfach darauf vertraut, dass das schon irgendwie wird. Und es wurde. Wie mit dem Trinken aus dem Becher (Kinderarzt: "jetzt mit neun Monaten sollte er Wasser nur noch  aus dem Becher, nicht aus Babyflaschen oder Schnabeltassen oder ähnlichem trinken). Levi hat das aber überhaupt nicht eingesehen und sich strikt geweigert. Und nachdem er sich den Inhalt seines Bechers diverse Male hingebungsvoll über dem Kopf ausgeleert hat, hatten wir ein Einsehen und beschlossen, dass er gerne noch einige Zeit aus dem Trinklernbecher trinken kann wenn er mag. Zwingen und krampfhaft üben wollten wir das nicht. Wozu? Auf ein paar Monate kommt es da doch nicht an. Und siehe da, irgendwann nahm er den Becher fest in seine beiden kleinen Hände und trank, als hätte er nie ein anderes Gefäß dafür benutzt. Und so geht es uns mit fast allen Dingen. Irgendwann macht er es von alleine, wir bieten ihm Dinge immer mal wieder an, er weiß, dass es sie gibt, Äpfel zum Beispiel (da wird noch immer stumm der Kopf geschüttelt), und wenn er soweit ist, gibt er das Signal. Und so haben wir so gut wie nie Stress. Natürlich gibt es Dinge, wo es keine Diskussion gibt, beim Zähneputzen zum Beispiel, aber zum Glück macht ihm das Spass und er ist sehr ambitioniert bei der Sache.
Manche Signale übersehe ich natürlich geflissentlich. Zum Beispiel hat er mich schon einige Male deutlich wissen lassen, dass er so was von bereit für ein großes Stück Sahnetorte oder das Riesen-Klettergerüst auf dem Spielplatz wäre. Da schüttle ich dann einfach stumm den Kopf.
Beim alleine, im eigenen Zimmer, schlafen ist es genauso. Wie ich schon des öfteren erwähnt habe, ist Levi ein wirklich guter Schläfer. Wir praktizieren ja das co-sleeping im großen Familienbett, und das klappt ganz wunderbar. Der Kleine schläft (wenn er nicht gerade Zähne bekommt oder krank ist) um die zwölf Stunden durch. Und zwar richtig durch, ohne zu mucken. Bisher jedenfalls. In letzter Zeit ist uns aufgefallen, dass er immer genau dann einen unruhigeren Schlaf bekam und anfing sich zu wälzen, wenn wir zu ihm ins Bett gekommen sind. Und so langsam haben wir das Gefühl, dass er bereit ist alleine zu schlafen. Das kommt insofern gelegen, als im Dezember ja sein kleiner Bruder zur Welt kommt und dann auch mit ins (Beistell)Bett zieht. Und Levi soll ja nicht das Gefühl bekommen, dass wir ihn aus unserem Schlafzimmer rausschmeissen weil ein neues Baby einzieht, deshalb muss das umquartieren in den nächsten Wochen stattfinden. Also ist unser nächstes großes Projekt das alleine schlafen im eigenen Zimmer. Allerdings halte ich nichts von Schlaflernprogrammen und schon gar nichts vom schreien lassen, auch nicht für kurze Zeit. Und schlafen lernen muss Levi ja auch nicht, das kann er schon ganz prima. Er soll ja nur lernen, im eigenen Zimmer zu schlafen. Und er soll lernen, dass das nicht heisst, das er plötzlich nachts alleine ist. Er kann sich darauf verlassen, dass wir immer sofort zur Stelle sind, wenn er uns braucht.
Ich habe mir als Lektüre das Buch "Besucherritze" von Eva Solmaz zugelegt und bin begeistert. Meine Theorie, dass das schreien lassen traumatisch für Kinder sein kann, und sie nicht lernen zu schlafen, sondern dass die Mama einfach nicht kommt wenn sie rufen, wird hier durch diverse Studien eindrucksvoll belegt. Das Buch hat mich noch darin bestärkt, dass Levi den Übergang als so sanft wie möglich empfinden soll, und wenn überhaupt, als aufregenden Schritt zum "großer Junge" Dasein.
Die Autorin beschreibt, dass Kinder, wenn schreien gelassen, irgendwann aufhören zu weinen und einschlafen. Aber nicht weil sie gelernt haben alleine einzuschlafen und das ok finden, sondern einfach weil sie resignieren und aufgeben. Wie traurig ist das denn bitte? Wieviel Verlustängste und Bedürfnisse werden denn da ignoriert? Die Autorin schlägt das "bindungsorientierte Schlafenlernen" vor: sobald as Kind signalisiert, dass es einen braucht, kehrt man unverzüglich zu ihm zurück und gibt ihm alle Nähe, die es verlangt. Man nimmt es auf den Arm, singt noch etwas vor, was auch immer. Vielleicht ist das etwas langwieriger und anstrengender als andere Methoden (oft wird empfohlen, das Kind auf keinen Fall aus dem Bett zu nehmen), aber hier lernt das Kind: "ich kann mich auf meine Eltern verlassen und brauche keine Angst zu haben-wenn ich rufe, kommen sie." Studien besagen, dass Kinder, deren Mütter sofort reagieren, auf lange Sicht länger und besser schlafen. 
Ich bleibe ja bis heute neben Levi sitzen bis er eingeschlafen ist. Ich singe ihm ein paar Lieder vor, und meistens schlummert er noch währenddessen sanft und selig ein. Das werde ich auch in Zukunft so machen, und dann mal schauen was passiert. Vielleicht ist der Umzug in sein eigenes Zimmer für ihn einfach nur aufregend und schön. 
Ich glaube, er ist soweit. Und ich bin es auch.
Nächste Woche geht es los. Wünscht mir Glück!
Love, Blinki

2013/08/09

Momente...

...in denen man leise innerlich aufschluchzt: wenn das Kind sich nach einem langen Tag beim Zubettgehen zunächst schlafend stellt, um dann die gerade leise aus dem Zimmer schleichende Mutter durch quietschendes Aufspringen und eine Vorführung des Ententanzes zu beglücken. Schnief!

2013/08/06

Halbzeit, und es wird ein....

Ab heute bin ich in der 20. Schwangerschaftswoche. Es ist verrückt wie schnell das diesmal geht. Während meiner Schwangerschaft mit Levi habe ich die Tage gezählt, zum Schluss die Stunden, und jeden Entwicklungsschritt in diversen Büchern, Zeitschriften und Apps nachgelesen. "Ihr Kind ist diese Woche so groß wie eine Olive, ab heute ist das Gehör ausgebildet, usw...", ich wusste alles zu jedem Zeitpunkt ganz genau. Diesmal ist es völlig anders. Nicht nur, dass wir so sehr von dieser freudigen Nachricht überrascht wurden-nein, mit einem kleinen Wirbelwind im Haus, der jede Gelegenheit nutzt um waghalsig seine Umwelt zu erkunden, bleibt einfach weniger Zeit sich intensiv mit dem wachsenden Bauch und seinem kleinen Bewohner zu beschäftigen. Nur Abends, wenn Levi im Bett ist und selig schlummert, habe ich Gelegenheit meinen Bauch mit dem toll riechenenden Öl einzureiben, welches mein Mann mir geschenkt hat (und angeblich  den ollen Schwangerschaftsstreifen vorbeugen soll),in mich hinein zu horchen und die ersten zaghaften Bewegungen des Kleinen zu spüren. Denn ja- es wird wieder ein Junge! Wir sind begeistert, denn ein Mädchen wäre zwar auch schön gewesen, aber mit kleinen Jungs kenne ich mich jetzt aus, und so haben die beiden Racker, wenn sie größer sind, einen "partner in crime" um ihre Eltern gemeinsam in den Wahnsinn zu treiben. Dadurch, dass sie vermutlich fast auf den Tag genau zwei Jahre auseinander sein werden, ist der Altersunterschied auch nicht zu groß, und ich hoffe, die beiden können toll miteinander spielen und Unsinn machen. Meine Schwester ist auch nur zwei Jahre jünger als ich, und bis heute (abgesehen von ein paar Aussetzern in der Pubertät) verstehen wir uns prima. Als Kinder haben wir uns die verschiedensten Spiele ausgedacht, haben mit Puppen und Barbies gespielt, Klamotten geteilt und uns auch ordentlich gestritten. Genauso wie es sein muss. Wenn es aber darauf ankam, haben wir immer zusammengehalten, und das wünsche ich mir für meine Söhne auch. 
Mein Bauch wächst übrigens in Rekordgeschwindigkeit. Ich kann zwar stolz vermelden, dass ich bisher weniger zugenommen habe als bei Levi, jedoch passen mir die meisten Sachen schon nicht mehr und meine bequeme Schwangerschaftsjogginghose mit dem riesigen Elastikband ist schon seit der zwölften Woche mein ständiger Begleiter- sehr zum Leidwesen meines Mannes. Ansonsten ist er toll wie eh und je, erträgt meine Hormongesteuerten Launen mit einem leichten Schmunzeln, und holt mir Abends blitzschnell Schokoeis vom Kiosk wenn ich auch nur andeute, dass das Baby dieses gerade dringend braucht. ICH persönlich würde mich ja nur von gesunden Dingen ernähren, aber das Baby verlangt einfach manchmal nach Eis oder Schokolade...
Levi ist derweil wie immer sein schelmisches Ich, mittlerweile weiss er genau, wie man meinen Mann und mich zum Lachen bringt und setzt das auch gezielt ein. Natürlich können wir ihm fast nichts übelnehmen, ausser, er weigert sich Abends um zehn immer noch zu schlafen. Andererseits, bei dem Wetter fällt mir das auch schwer. Spätestens seit er laut und deutlich "PAPA" ins Babyphone sagen kann, hat er meinen Mann sowieso um den Finger gewickelt und dieser kommt schnell mit einem Buch unter dem Arm ins Schlafzimmer geeilt um eine letzte, "aber wirklich allerletzte", Geschichte vorzulesen.
Ah, the good life!
Love, Blinki

2013/07/25

Jakobsweg

Meine Schwester geht seit Samstag mit zwei Freunden den Jakobsweg. Ihre lustigen, skurrilen und anstregenden Tage auf dem Camino beschreiben die drei auf ihrem Blog kaffeeundmilch. Wer Lust hat, schaut mal rein!

Ps: 38°Celsius sind für mich und meinen Kreislauf schon unschwanger anstrengend. Aber so-puh!!! Wie geht es euch bei der Hitze?

2013/07/21

life lately


der Bauch wächst!


...








im Tierpark


seitdem sagt Levi gerne und laut: I-AAAH!


Wohnungsimpressionen bevor...


...und nachdem Levi sich als Aufräumhelfer anbot










auf dem Weg zum Rave Waldspielplatz


I love him!

2013/07/15

Eineinhalb Jahre. Verrückt.

Liebe Leser,
da bin ich wieder! Die letzten Wochen waren etwas stressig und vollgepackt, zu bieten habe ich: 1 Mittelohrentzündung (Levi), einige Kreislaufattacken (ich) und die eifrige Suche nach einem Haus (die ganze Familie). Bei letzterem haben wir vielleicht einen Treffer gelandet und befinden uns gerade in Verhandlungen. Ich halte euch auf dem laufenden-versprochen!
Jetzt aber:

Lieber Levi,
seit dem 05.07.2013 bist du genau 1,5 jahre alt. Wir haben soviel Spass zusammen. Die Welt ist eine Wundertüte für dich, die an jeder Ecke etwas neues, spannendes bereit hält. Der Weg von unserer Wohnung zum nächsten Spielplatz ist ca. 300 Meter weit, wir brauchen dafür aber eine gute halbe Stunde. Kein Stein und keine Pflanze ist zu langweilig um nicht daran stehen zu bleiben. Meistens schiebe ich den Kinderwagen, während du, nebenher laufend, neugierig alles genau unter die Lupe nimmst. "Dada?" (Jawoll-wir sind von DA! auf DADA! umgestiegen, wenn das kein Fortschritt ist!) - "Das ist ein Fenster.", "Dada?"-"Das ist ein Fahrrad.", "Dada?"- "Das ist ein Zigarettenstummel. NEIN, nicht anfassen!"-"Dada?" - "..........". Und so geht es fröhlich, bis wir am Bestimmungsort angekommen sind.
Mittlerweise weisst du auch, wie die Kuh macht ("Mmmmm"), der Löwe ("Aaaaaaah"), der Hund ("wawawa") und das Feuerwehrauto ("Tatatatata"). Überhaupt, Fahrzeuge im Allgemeinen und große Fahrzeuge im Besonderen gefallen dir ausgesprochen gut. Du hörst einen Krankenwagen oder ein Feuerwehrauto schon, wenn ich noch abwesend in die Gegend starre. Von deinem aufgeregten "DA! Tatatatata!" werde ich aber schlagartig jedesmal aus den Tagträumen gerissen. Jeden Dienstag morgen stehen wir passend zur Leerung der Mülltonnen am Fenster deines Zimmers und schauen dem Müllauto gebannt bei seiner faszinierenden Tätigkeit zu. Du jedenfalls. Ich beobachte derweil müde die Passanten und frage mich, ob ich doch mal eine Mode-Polizei für unsere kleine Stadt gründen sollte. Vielleicht könnte ich auch Schilder ans Fenster halten, auf denen Dinge wie: "Zurück nach Hause-Umziehen!", oder "In dieser Strasse gilt Dreiviertelhosenverbot!" stehen. Mal sehen. 
Zurück zum Thema. Ich finde es wirklich interessant, dass du so doll auf Bagger und Autos abfährst, obwohl ich mich bewusst bei geschlechtsspezifischem Spielzeug und Büchern und allem zurück gehalten habe, weil ich fest der Überzeugung war, dass vieles am Verhalten von Kindern Sozialisation und Erziehung ist, und weniger Genetik. Du hast Autos und Puppen und Stofftiere, und wenn du irgendwann eine Barbie haben möchtest, würde mir nur das vermittelte Frauenbild Probleme bereiten, nicht aber die Tatsache, dass du so ein Ding haben möchtest. Wie sonst auch, finde ich es wichtig, dass du dich frei entfaltest, fern von Einschränkungen wie "Das machen Jungs nicht", oder "das ist Mädchenspielzeug, iiieh"). Letzeren Kommentar musste ich mir mal in der Krabbelgruppe von einer Mutti,die zum Glück nicht mehr da ist, anhören und habe mir das direkt verbeten. Das kommt früh genug. Freunde aus Hamburg erzählten mal, dass ihr vierjähriger Sohn die Mutter beim Nägellackieren beobachtet hatte, und daraufhin auch mal Nagellack tragen wollte. Und durfte. In der Kita wurde er dafür dann von Erzieherinnen (unmöglich!) und Kindern ausgelacht (schade). 
Du, lieber Levi, findest jedenfalls alles was brummt super, und das was du super findest, finde ich auch gut. Im Moment jedenfalls noch. Das kann sich ja schnell ändern!
Auf dem Spielplatz ist die Schaukel immer noch das allerallerbeste. Wir haben neulich einen Spielplatz mit Babyschaukel, in der du alleine sitzen kannst, entdeckt und dort bist du überhaupt nicht mehr raus zu kriegen. Heute nachmittag habe ich dir alle fünf Minuten kräftigen Anschwung gegeben, und mich dann weiter mit den anderen Muttis unterhalten. Du sasst dort einfach ungerührt, hast keine Mine verzogen, und wenn ich alle Viertelstunde gefragt habe, ob du fertig mit schaukeln bist, hast du stumm und ernst den Kopf geschüttelt.
Ähnlich verhält es sich mit Kinderkarussells. Am Wochenende war im Dorf meiner Eltern Schützenfest (diese Veranstaltung ist eigentlich einen eigenen Post wert, ich sage nur soviel: wenn man seine Ex-Schulkameradinnen mit lila Strähnchen in der frechen Kurzhaarfrisur und antoupiertem Hinterkopf schunkelnd in der Menge entdeckt, ist man SPÄTESTENS froh, das Kaff irgendwann mal verlassen zu haben). Das Schützenfest beinhaltet neben betrunkenen Schützen in allen Strassengräben drei Highlights: die Pizzabude, der Süßigkeitenstand (Gummischnüre-yay!), und seit gestern auch das winzige Kinderkarussell. Der Fahrkartenverkäufer war gleichzeitig auch der Fahrkarteneinsammler und der DJ ("Ich will immer wieder dieses Fieber spüren") in Personalunion. 
Tante Ruth und ich haben dich in das Feuerwehrauto gesetzt und von da an war kein halten mehr. Lässig den Ellenbogen aus dem Fenster gelehnt, mit der anderen Hand ab und zu das Lenkrad drehend, hast du dir den Fahrtwind um die Ohren wehen lassen. Jedesmal wenn die Tour zuende war, und wir dich herausheben wollten, hast du eine preisverdächtige Schüppe gezogen und wild den Kopf geschüttelt. Das hat deine arme Tante nicht ausgehalten und sofort beim Schalter neue Karten besorgt. "Ich kann nichts dafür, wenn er mich so traurig ansieht, müsste man ja ein Herz aus Stein haben!" Nach acht (!) Runden hatte ich aber genau das, und wir haben uns auf den Heimweg gemacht. 
Zum Glück hast du bei der Rabenmutter eine so liebe Tante!



Love, Mama