Mein Mann ist ja beim fahrenden Volk. Denn, wie ich schonmal erwähnte, er arbeitet beim Film. Das heißt, dass er oft unter der Woche nicht zu Hause ist, sondern an irgendwelchen exotischen Drehorten, wie z.B. Köln-Kalk.
So auch im Moment, denn er ist genau dort um den neuen Kölner Tatort zu drehen. Also bin ich zur Zeit quasi alleinerziehend, denn am Wochenende kommt er Samstags gegen Mittag zurück zu uns in die Provinz, und muss am Sonntag Abend schon wieder los. Das ist ok, denn wir kennen es nur so. Und im ersten Lebensjahr von Levi, also bis Januar, waren wir ja auch beide zu Hause, da er die komplette Elternzeit genommen hat. Beide zu Hause, oha, werdet ihr sagen. Tja, um ehrlich zu sein war es ein wunderschönes Jahr und wir sind uns nur ganz manchmal auf den Zeiger gegangen. Dann aber richtig! Trotzdem war das Universum uns wohlgesonnen und Freunde nannten uns schon immer bizarr harmonisch.
Als wir uns damals kennenlernten und ich noch in meinem Job als Modejournalistin arbeitete, haben wir uns überall da getroffen wo es gerade passte. Mal Berlin, mal Hamburg, mal Düsseldorf- je nachdem wie wir es beruflich einrichten konnten, denn ich war ja auch viel in der Weltegeschichte unterwegs. Jetzt bin ich permanent in unserer kleinen Stadt, das Leben ist etwas gemächlicher und ich bin begeisterte Hausfrau und Mutter. Und wißt ihr was -ich liebe es. Weil ich es mir so ausgesucht habe, weil es meine freie Entscheidung war. Ich mache den Haushalt, ich koche, ich backe, ich restauriere Möbel vom Flohmarkt, gehe mit Levi zum Musikgarten, zum Turnen und zum Babytreff. Und finde das alles ganz fabelhaft. Versteht mich nicht falsch, ich bin mir sicher, dass es viele Jobs für Frauen gibt, die sich prima mit Kindern vereinbaren lassen. Und ich verstehe es vollkommen, wenn man seine Unabhängigkeit nicht aufgeben möchte. Aber in meinem alten Job wäre ein Kind schwierig gewesen, und ich habe immer gesagt: wenn ich mal ein Kind bekomme, dann möchte ich mich auch selbst darum kümmern. Wozu bekomme ich sonst eins?
Also habe ich meinen Job aufgegeben um mich erstmal voll und ganz um Levi zu kümmern. Und, ob ihr es glaubt, oder nicht: zu Hause sein und ihm beim Aufwachsen zuschauen zu können,seine kleinen Fortschritte zu sehen, den Tag mit ihm zu verbringen, das bedeutet für mich gerade Freiheit.
Ps: Wir haben ja das skypen für uns entdeckt und Levi versteht zwar nicht warum Papa da aus der Blechbüchse winkt, findet es aber ganz aufregend. Und winkt zurück und küsst den Bildschirm und schmiegt seinen kleinen Kopf aufs Display. Hach.
Eine schöne Woche Euch- hier riecht es nach Frühling!
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