2012/12/15

Ein krankes Baby

Vor ein paar Wochen, Mitte November um genau zu sein, wurde Levi plötzlich krank. Und zwar richtig krank. So krank, dass er uns richtig Sorgen gemacht hat. Und das war so: an einem bis dahin ruhig dahinplätschernden Freitag Abend stieg ich gegen Mitternacht zu meinen Jungs, die bereits gemütlich schlummerten, ins Bett. Gegen ein Uhr plötzlich erbrach Levi sich heftig und schwallartig ins Bett. Natürlich waren wir sofort hellwach und voller Sorge, da der Kleine aber weiterhin gut gelaunt und Fieberfrei war, hielten wir das für eine einmalige Sache, bezogen das Bett frisch, und waren drauf und dran uns wieder hinzulegen als es wieder losging. In dem Moment haben wir nicht mehr lange gezögert und einen Krankenwagen gerufen. Der hat uns direkt mit Blaulicht in die Kinderklinik gefahren-wenn schon, denn schon! Dort angekommen wurde Levi kurz untersucht und dann direkt dabehalten-vermutlich ein Virus. Haaa-EIN Virus wäre ja schön, na ja, nicht schön, aber etwas harmloser gewesen. Levi hatte sich aber direkt ZWEI Viren, Noro- und Rotaviren nämlich, eingefangen wie sich ein paar Tage später herausstellte. Und das hat seinen kleinen Körper ziemlich mitgenommen. Nach dem Erbrechen kam der Durchfall und dann hohes Fieber. Der kleine Mann hat viel zu viel Flüssigkeit und Gewicht verloren und wurde immer schwächer. Mein Energiebündel hing wie ein nasser Sack den ganzen Tag auf meinem Arm und hatte die Augen halb geschlossen.
Natürlich haben wir vom Arzt auch einen dafür drauf bekommen, dass wir nicht gegen Rotaviren geimpft haben. Wir hatten uns damals dagegen entschieden weil Levi kurz vorher die Sechsfachimpfung bekommen hatte und unsere Recherche ergeben hatte, dass Rotaviren sehr selten vorkommen. Tja, so selten wohl doch nicht. Nächstes Mal sind wir schlauer. Und wie der Oberarzt so schön bemerkte: im Krankemhaus gelandet wären wir mit dem anderen Virus ja trotzdem! Es wäre dann wohl einfach nicht so schlimm und langwierig gewesen.  
Zehn Tage haben wir in der Kinderklinik verbracht bis es endlich besser wurde. Zehn Tage mit heftigem Durchfall, Fieber, Sorge, Langeweile, Lagerkoller. Natürlich habe ich die Nächte dort verbracht, einer von uns beiden war immer da. Wir haben aber auch Eltern gesehen, die ihr Kind dort ablieferten und dann nach Hause fuhren.Wer macht denn sowas?
Am schlimmsten war es übrigens, zuzusehen wie dem Kleinen ein Zugang für die Infusion direkt in den Kopf gelegt wurde. Levi hat natürlich geschrien wie am Spiess und mich angesehen als wolle er sagen: Mama, die tun mir weh-warum machst du nichts? Das brauche ich nicht nochmal. Zum Glück verzeihen Babys ihrer Mama schnell. Aber die (furchtbar nette) Ärztin hatte bei ihm für den Rest der Zeit keine guten Karten mehr.
Das wir unser Mini-Zimmer wegen der Ansteckungsgefahr nicht verlassen durften, hat es natürlich auch nicht besser gemacht. Aber Not macht ja erfinderisch! Und so haben wir Levis Lieblingsspielzeug, ein paar Bücher und viel Musik in die Klinik importiert und versucht damit die Tage rumzukriegen. Denn je mehr Energie Levi zurückgewann, desto mehr versuchte er, die Bude auseinanderzunehmen.    
Als wir dann endlich gehen durften, hatte unsere kleine Familie insgesamt sieben Kilo abgenommen, davon mein Mann und ich jeweils drei. Einfach aus Sorge. Keine Angst-das ist alles wieder drauf, den Weihnachtskeksen sei Dank! Levi geht es auch wieder richtig bombig, nur hat ihn der Aufenthalt leicht traumatisiert. In den ersten Nächten zuhause ist er oft panisch schreiend aufgewacht und hat sich an mich geklammert wie ein Äffchen. Das wird aber auch langsam besser, die Wangen sind wieder voll und die gute Laune ist auch zurück. Heute morgen ist er (um halb neun-yeah!) klatschend und lachend aufgewacht. Herrlich.

Ps: Mal was ganz anderes: Mein Mann und ich haben heute Nacht BEIDE geträumt, wir wären auf einer Feier von Harald Glööckler. Ist das nicht bizarr? In meinem Traum wollte er auf seiner Weihnachtsfeier mit seinen Angestellten die Weihnachtsgeschichte nachspielen. Er in der Hauptrolle als: Ratet mal!
Wir müssen auf jeden Fall aufhören, uns solchen Trash anzuschauen. Aber als in der Vorschau zu seiner letzten Sendung eine Frau in die Kamera schluchzte: "Harald Glööckler hat mein Leben einfach soviel schöner gemacht" (schnief), da haben wir so herzlich gelacht, dass wir uns die Freakshow einfach ansehen mussten.

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